Oasis porteño: El jardín Botánico en Buenos Aires
Impresiones peregrinación a Luján
Impressionen Pilgerung nach Luján
Pilgerung nach Luján
Ich bin konfessionslos. Meine Eltern wollten, dass ich wenn ich später dazu im Stande sein würde entscheiden könne, ob und welche Religion ich haben möchte. Und nun bin ich dreissig und immer noch konfessionslos. Ich habe mich für keine Religion entschieden. Und doch würde ich eigentlich von mir behaupten, dass ich religiös bin. Ich glaube an das Göttliche, an Gott… Ich bete für mich und meine Lieben und ich gebe es zu, zwischendurch auch mal für eine Prüfung die ich bestehen sollte. Ich bedanke mich für das Leben, die Gesundheit und so manch anderes Geschenk bei Gott. Gott nenne ich „ihn“, weil mir meine Grossmutter in Süditalien das so beigebracht hat, wenn sie manchmal heimlich mit mir betete als ich klein war. Ich mag es in Kirchen Kerzen anzuzünden, mich hinzusetzen und in mich zu gehen. Doch hat Religion für mich gleichzeitig auch immer wieder etwas Unheimliches an sich, etwas das mich skeptisch macht. Ich verbinde damit Schreckliches wie Krieg, Leid, Fanatismus und Falschheit. Gewisse Dinge wie bestimmte Rituale und Bräuche finde ich höchst befremdend. Nicht selten denke ich mir: „Die haben doch einen Knall!“ Es ist ein Hin und Her zwischen einem Gefühl der Zugehörigkeit und gleichzeitig der Fremdheit.
Zugehörigkeits- und Fremdheitsgefühle sind es auch, die mich auf meiner Pilgerung nach Luján begleiten. Ich bin mitten drin, ein Teil des Pilgerstroms der aus tausenden von Menschen besteht. Gleichzeitig komme ich mir manchmal wie eine Drohne vor, die das ganze Geschehen überfliegt, ein Zuschauer, ein Beobachter… Zwischendurch schaue ich mich um und frage mich, ob man mir nicht anmerkt, dass ich konfessionslos bin. Oder dass ich nicht aus Argentinien komme… Bin ich vielleicht die einzige Ausländerin unter den mehreren Tausend Menschen? Der Gedanke fasziniert mich.
Diese mehreren Tausend, sind tatsächlich mehrere Tausend. Im Jahr 2013, Papst Francisco sei Dank, waren es sogar 2,5 Millionen Pilger. Ja, 2,5 Millionen. Etwas mehr als ein Drittel der Bevölkerung der Schweiz, um es anders auszudrücken. Wie jedes Jahr seit 1975, findet die Pilgerung an einem Samstag anfangs Oktober statt. Wir starten morgens um 10 Uhr wie die meisten anderen Pilger auch in Liniers, einem Viertel der Hauptstadt Buenos Aires. Von dem Moment an, an dem wir eintauchen in die Menschenmenge und zu laufen beginnen, sind wir ein Teil von diesem Strom der fliesst, unaufhaltsam wie ein Fluss, ständig in Bewegung… in Richtung Luján. In der etwa 60 Kilometer von Buenos Aires entfernten Stadt, befindet sich die der Schutzpatronin Argentiniens gewidmete Basilica de Nuestra Señora de Luján – das Ziel der Pilger.
Junge, Alte, Menschen in Rollstühlen, allein, in Gruppen, still, schwatzend, singend, schnell, langsam, in Markenturnschuhen, in Flipflops, barfuss, mit Stöcken oder ohne, betend, scherzend, in sich gekehrt… Alles läuft und lebt, auf und neben dem Weg. Immer wieder mal trällert laute Musik aus mehr oder weniger guten Musikboxen, die auf Wägen von einigen Gruppen gezogen werden. Einmal ist es Cumbia, dann sind es religiöse Lieder. Teils bekommt man Lust mitzusingen und zu tanzen, teils sich die Ohren zu zuhalten. Einige der Kirchengruppen animieren die Pilger mit Megaphonen, machen Witze, feuern an, beten oder singen Lieder. Nicht wenige der Lieder kennt man aus dem Fussballstadion, nur die Texte wurden etwas abgeändert.
Am Wegrand wird alles nur erdenkliche angeboten. Zwei Rosenkränze zum Preis von einem, Pflaster, Schuhe und Schuheinlagen, der Stock des Papstes für nur 12 Pesos, Fahnen von Fussballclubs und der Jungfrau Maria… Bananen, die reich an Kalium sind werden angepriesen. Damit komme man schneller in Luján an, wird geworben. Alle möglichen Getränke, Gebäcke, Früchte, Chips locken links und rechts. Die Anwohner stellen einen Tisch vor die Haustür und verkaufen hausgemachte Schnitzelsandwichs, Fruchtsalate und Kuchen. Jeder der eine Toilette hat, stellt sie natürlich gegen Bezahlung, den Pilgern zur Verfügung. Und das Geschäft läuft – denn Toiletten sind heissbegehrt, vor allem bei den Frauen, die scharenweise Schlange stehen.
Gegen Mittag wird man von Rauchwolken und Düften vom Grill und Tortillas umhüllt, so dass das Wasser einem im Mund nur so zusammen läuft. Nachdem man bereits mehrere Stunden gelaufen ist, möchte man eigentlich am liebsten einfach irgendwo anhalten, sich hinsetzen und ein saftiges Steak bestellen. Einige tun dies auch, andere essen riesige Hamburger auf dem Weg – doch wir wissen, dass wir nicht mehr weiter laufen würden nach so einem Ding und geben uns Mühe durchzuhalten. Das Schinkensandwich das wir schliesslich am Mittag bei unserem ersten Halt von den freiwilligen Helfern unserer Pfarrei bekommen, erscheint uns das grösste und beste der Welt.
Die meisten Leute und so auch wir, gehen mit einer Gruppe aus einer Pfarrei auf die Pilgerung. In den drei offiziellen Pausen in den Ortschaften Merlo, La Reja und Gral Rodríguez richten diese Verpflegungsstationen ein. Dort kann man sich setzen und ausruhen. Die Freiwilligen bringen den Pilgern zu essen und zu trinken, verarzten schmerzende Füsse, massieren die Beine und bauen die Moral auf: „Komm, du schaffst es! Weiter so! Es ist fast geschafft!“. Wenn du es in einem guten Zustand bis nach Gral Rodríguez schaffst, schaffst du es auch nach Luján, heisst es. Wenn man in Gral Rodríguez ankommt ist es bereits Nacht und man ist bereits etwa 10 Stunden gelaufen und „Es ist fast geschafft“ heisst konkret: Es fehlen „nur“ noch ca. vier Stunden bis zur Basilika. Fast 60km sind es bis zum Ziel und wir laufen sie in etwa 14 Stunden. Die Pausen sollten möglichst nicht länger als 30 Minuten dauern, sonst wird es sehr schwierig weiter zu gehen.
Die Beine werden schwer wie Blei und die Füsse schmerzen, doch wir laufen weiter und tausend andere mit uns. Auch als die Sonne beginnt unterzugehen und die Nacht einbricht. Auf dem Weg reichen einem die Helfer der verschiedenen Pfarreien gegen den Abend Matetee und heissen Bouillon, den wir ohne anzuhalten dankbar annehmen, denn jedes Anhalten lässt die Beine noch schwerer erscheinen. Auch Taufen und Segnungen werden angeboten. Überall am Wegrand dehnen Leute oder machen eine Pause. Je später es wird und je näher man an das Ziel herankommt, desto mehr schmerzverzerrte Gesichter sieht man. Einige ziehen die Schuhe aus, weil sie sie nicht mehr aushalten, andere hinken oder werden sogar links und rechts gestützt, um weiterlaufen zu können. Doch man läuft weiter… oder viele zumindest.
Mit der Dunkelheit, wird der Pilgerstrom ruhiger. Die Müdigkeit dämpft die Stimmung etwas. Es gibt einen Stromausfall und wir laufen eine Weile im Stockfinsteren weiter. Je näher man ans Ziel kommt, desto mehr lebt die Menschenmasse allmählich wieder auf. Es scheint so, als bekämen die meisten Leute einen Energieschub, wenn sie in die Stadt Luján hineinkommen. Die Gebete und das Geschrei per Megaphon nehmen zu. Bei einigen der „Animateure“ fragen wir uns, ob sie irgendwelche Drogen konsumieren. Je näher man der Basilika kommt, desto enger werden die Strassen und Gassen durch die sich die Menschenmasse drängt und das Tempo verlangsamt sich gezwungenermassen.
Um punkt Mitternacht erreichen wir schliesslich die Basilica de Nuestra Señora de Luján. Viele Pilger brechen in Tränen aus wenn sie ankommen. Auch ich bin sehr berührt. Erschöpft nach der enormen physischen und psychischen Anstrengung überkommen einen unweigerlich eine Welle von unterschiedlichen Gefühlen und Gedanken. Es ist wundervoll es geschafft zu haben. In der Kirche wird gebetet, gebeichtet, fotografiert. Viele legen sich irgendwo auf den Boden hin und schlafen, um am nächsten Tag der Messe beiwohnen zu können. Wir werden vom Pfarrer, der zwischen der einen und der anderen Segnung der Menschenmasse zuruft, sie solle doch bitte zirkulieren, mit Weihwasser bespritzt.
Nach dem emotionalen Moment in der Basilika, nimmt jedoch ein Gedanke überhand: Bett, Bett, Bett… Die letzten Meter bis zum Bus, der uns nach Hause fährt kommen uns wie Kilometer vor. Doch wir sagen tapfer „Nein“, als unsere treuen Helfer anbieten, uns mit dem Rollstuhl zum Bus zu bringen. Ein bittersüsser Gedanke untermalt den ganzen Tag meine Zugehörigkeits- und Fremdheitsgefühle und begleitet mich während der ganzen Pilgerung: Wie gross wäre die Menschheit, wenn sie auch in anderen Dingen einen solchen Willen und eine solche friedvolle Solidarität an den Tag legen würde…
Battie, die Terminators und wir.
Um ganz ehrlich zu sein hatte ich mich bis ich in einen 8. Stock gezogen bin nie mit Fledermäusen auseinandergesetzt. Nie wurde das Thema von irgend jemandem in unserem Freundes- und Familienkreis angesprochen, beinahe als wäre es ein Tabu. Doch als wir es aussprechen: „Wir haben Fledermäuse!“, kennt plötzlich jeder jemanden der Fledermäuse hat oder hatte. Jeder gibt seine Tipps zum Besten… Und es scheint allen ganz klar zu sein: Ab dem 5. Stock muss man sich mit Fledermäusen wohl oder übel auseinandersetzen. Ok. Schön. Wir setzten uns damit auseinander.
Um genau zu sein ab dem Tag, an dem wir zum ersten mal auf unserem französischen Balkon (Das ist ein Fenster, das bis zum Boden reicht mit einem Gitter davor – aber französischer Balkon klingt besser) Kot sehen. Ich hatte Meerschweinchen als Kind und weiss: Dieser Kot kann nicht von einem Vogel sein. Und schon höre ich auch in der ersten schlaflosen Nacht die ersten Geräusche… Eine Art Gequietsche… Und dann ein Rummkrabbeln… Und am nächsten Morgen haben wir unser erstes Tête à tête mit Battie… Und der Kampf beginnt.
Ein Kampf der uns über Wikipedia, zu Naphtalin, und von Naphtalin zum Hauswart führt, und vom Hauswart zum Hausbesitzer und vom Hausbesitzer zu noch mehr Naphtalin… Bis wir über einen Zwischenstopp bei einer Tierschutzaktivistin und Hippienachbarin (die uns vorwurfsvoll anschaut, aber selbst bestimmt nicht mit diesen netten Tierchen zusammen leben muss), schliesslich zu ihnen gelangen: Den Fledermausterminators.
An einem schönen Morgen stehen sie vor unserer Tür: ohne Werkzeug. Eben nur, um mal die Lage abzuchecken. Als sie mit prüfenden Blicken an die Wand über unserem französischen Balkon klopfen, stellen sie mit ernster Miene fest: Ja, es hat Fledermäuse. Sie fragen mich, ob ich Zeit habe, was ich angesichts der Dringlichkeit der Situation natürlich bejahe und verschwinden dann so plötzlich, wie sie auch aufgetaucht waren… Um Werkzeug zu holen. Als sie nach ihrer gemütlichen Mittagspause wieder zurückkommen haben sie Schutzmasken und einen Spray dabei und sprayen um ihr Leben. Ich verbringe den Rest des Nachmittags auf dem Flur und kann mich nicht entscheiden was schlimmer ist, der Gestank des Fledermauskots oder derjenige des Sprays.
Als sie mit dem Spray nicht weiterkommen, kommt der Besenstiel (mein Besenstiel!) zum Einsatz… Und als auch dieser nicht weiterhilft, versuchen sie die drei Fledermäuse die nicht raus wollen mit den Waffen einer Frau zu schlagen und fragen mich: „Hast du einen Spiegel?“ Ich opfere meinen kleinen Make-up-Spiegel für die Sache; aber es ist zwecklos. Wir müssen bei den drei tapferen Überlebenden eine andere Taktik anwenden: Die Belagerung.
Die Belagerung, laut Wikipedia: „Eine Sonderform des Angriffs […] um befestigte Anlagen zu erobern, deren Kampfkraft abzunutzen oder zumindest zeitweise zu neutralisieren. Hierbei wird der Ort von eigenen Truppen umschlossen, dass möglichst jeder Verkehr zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Belagerungsrings unterbunden wird. Insbesondere soll der Nachschub an Soldaten, Waffen und Nahrung unterbunden werden.“
Oder in anderen Worten: Wir schotten Battie & Co. ab und warten bis sie verhungern. Ende der Geschichte.
Anhang I: Als mein Mann am Abend nach Hause kommt, bittet Ihn die Hauswartin, die tote Fledermaus die auf dem Trottoir liegt, doch netterweise zu entsorgen.
Anhang II: Ich bin in der Belagerungswoche hin und her gerissen, werde von Gewissensbissen geplagt und träume nachts von der Tierschutzaktivistin. Aber immer wenn mich tagsüber eine Geruchswelle an Familie-Battie erinnert sage ich mir: Nein, wir bezahlen hier die Miete. Sorry. Wir haben euch so viele Chancen gegeben. Und dann gleich darauf wieder: Ich komme im nächsten Leben sicher als Fledermaus zur Welt…
Relatos salvajes – Wild Tales – Jeder dreht mal durch
Relatos salvajes – Wild Tales – Jeder dreht mal durch
¡Frohe Weihnachten (feliz navidad) y feliz año nuevo!
Navidad con 30 grados? Es algo que aún no he experimentado… y no sé si jamás voy a poder con eso… De allí que esta navidad en el frío he tratado de disfrutarla y vivirla de manera muy conciente, de absorberla con todos los sentidos y de… llevármela! Al volver a Buenos Aires de mis 23 kilos de equipaje permitido al menos 15 consisten en regalitos de navidad, chocolate, bombones, galletas de navidad, cajitas de navidad, decoración de navidad en forma de cintas y estrellas, lentejuelas, papel de regalo navideño, velas y postales. Y así igual, en el fondo sé que van a ser justamente aquellas cosas que no me puedo llevar en la valija las que más falta me van a hacer: El sentimiento cuando volvés a casa y afuera hace frío y está oscuro. El perfume a canela y ramas de pino y todo lo demás. Esa navidad, que en realidad comienza cuando los negocios empiezan a decorar sus vidrieras, ponen música navideña y en los medios de transporte público la policía a cada rato anuncia por los parlantes que hay que cuidar las carteras de los chorros (y cerrarlas) – eso es aproximadamente en la segunda semana de noviembre después de que haya terminado la feria de otoño en Basilea.
Es el tiempo en que los días empiezan a ser más cortos, hace cada vez más frío – o no, y el tiempo sigue siendo igual de gris y feo como ya lo fué en octubre. Los que no odian la navidad empiezan a decorar sus hogares. Algunos de manera más cursi que otros, aunque en Suiza por lo general estamos convencidos de que una decoración navideña linda no consiste en luces de todos los colores que se prenden y se apagan como en una discoteca, ni de arbolitos de navidad de plástico. Con fervor se hacen, compran y regalan calendarios de adviento, coronas de adviento, postales y galletas de navidad. En las escuelas se aprenden canciones de navidad y poemas para Papa Noel y todo el mundo juega al amigo invisible. En cada uno de los 4 domingos antes de navidad se enciende una vela de la corona de adviento. Cuando éramos niños el 6 de diciembre venía Papa Noel. Nuestro Papa Noel no era uno de los que repartían mandarinas en los centros comerciales o de los que pasaban cada año sobre una Harley Davidson. No, el nuestro era el verdadero, el Santiglaus, como le decimos en suizo (de Basilea). El venía desde el bosque negro con su ayudante Schmutzli, vestido todo de negro y un burro. En su libro estaba escrito todo sobre los niños y nosotros le teníamos un poco de miedo, porque sabíamos que nos llevaría consigo si no nos portábamos bien. Por lo general tocaba el timbre de nuestra casa y cuando corríamos a abrir milagrosamente ya no había rastro de él. Pero siempre nos dejaba un pequeño saco con maní, mandarinas, chocolate y una granada. Cada vez que se va acercando más el 24 de diciembre en los periódicos y telediarios se empiezan a hacer pronósticos de si va a haber una navidad blanca, es decir si va a nevar o no, como ha sido el caso en el 90% de mis casi 30 navidades pasadas.
¿Y ahora? ¿La próxima navidad a lo mejor con 30 o 40 grados? ¿Posiblemente sin verdadero árbol de navidad (un abeto posta) y verdaderas velitas? 15 kilos de navidad simplemente no son suficientes. En ninguna valija del mundo entran un árbol de navidad, velas, el deseo de nieve, mis verdaderos Papas Noeles, mi familia, amigos, perfumes, luces, sensaciones, músicas, recuerdos e historias – y sin embargo: Trato de llevarme todo lo que pueda de ello. Y ahora estoy de regreso acá, en Buenos Aires. El shock no fue tan grande como lo había esperado. Dejé los -10 grados y llegué a 25 – fué un día fresco el último del 2014 en Argentina. Cuatro horas más tarde que en mi país le hemos dado la bienvenida al año nuevo con champán, mucha carne, galletas de navidad suizas, lentejas y calzones rojos (me tuve que llevar también algunas tradiciones italianas obviamente) y abrazos… y le deseamos a todos: ¡Feliz año nuevo!
Frohe Weihnachten y feliz año nuevo!
Weihnachten mit 30 Grad? Das habe ich noch nicht geschafft und ich weiss nicht, ob ich es je schaffen werde. Aus diesem Gefühl heraus versuchte ich diese Weihnacht in der Kälte ganz besonders und bewusst zu geniessen, sie aufzusaugen mit allen Sinnen und… sie mitzunehmen! Von meinen 23 erlaubten Kilos Reisegepäck bestehen bei meiner Rückreise nach Buenos Aires mindestens 15kg aus Weihnachtsgeschenken, Schokolade, Pralinen, Weihnachtskeksen, natürlich in schönen Weihnachtsbüchsen, Weihnachtsdekoration in Form von Bändern und Sternen, Glitzer, Geschenkpapier, Kerzen und Kärtchen. Und dennoch ist mir vollkommen klar, dass es gerade die Dinge sind, die ich nicht im Koffer mitnehmen kann, die mir fehlen werden. Das Kuschelige an Weihnachten. Das Gefühl, wenn man nach Hause in die warme Stube kommt und es draussen kalt und dunkel ist… Der Geruch nach Zimt und Tannenzweigen und das ganze Drum und Dran. Das Weihnachten eben, das eigentlich bereits dann anfängt, wenn die Geschäfte ihre Schaufenster weihnachtlich schmücken, sie beginnen Weihnachtsmusik laufen zu lassen und im Tram die Durchsage der Kantonspolizei vor Taschendieben warnt – also etwa in der 2. Novemberwoche sobald die Herbstmesse in Basel vorüber ist.
Die Tage werden kürzer, es wird kälter – oder auch nicht, es bleibt so grau und nass, wie es bereits im Oktober war und die Nicht-Weihnachtshasser beginnen ihr Zuhause zu schmücken. Die einen kitschiger als die anderen, ist man sich in der Schweiz insgesamt doch einig, dass eine geschmacksvolle Weihnachtsdekoration nicht aus mehrfarbigen, blinkenden Lichtern und Plastikbäumen besteht. Es werden eifrig die verschiedensten Adventskalender, Adventskränze und Weihnachtskärtchen gebastelt, gekauft oder verschenkt und Weihnachtsgutzis gebacken. In den Schulen werden Weihnachtslieder und Verse für den Santiglaus eingeübt und es wird wie wild gewichtelt. An jedem der 4 Sonntage vor Weihnachten zündet man eine Kerze des Adventskranzes an. Als wir Kinder waren, kam am 6. Dezember nicht einer der Gläuse, die in den Geschäften Mandarinen verteilten oder auf der Harley Davidson vorbeisausten zu uns nach Hause. Nein, zu uns kam natürlich der richtige Santiglaus, derjenige der aus dem Schwarzwald mit seinem Gehilfen Schmutzli und einem Esel unterwegs war. In seinem dicken Buch stand alles über uns Kinder und wir hatten etwas Angst, weil wir wussten er würde uns mitnehmen, falls wir nicht brav waren. Meistens klingelte er an der Tür und wenn wir aufmachten lag ein Säckchen mit Erdnüssen, Mandarinen, Schokolade und einem Granatapfel für uns da. Je näher der 24. Dezember rückt, desto eifriger wird in den Zeitungen und der Tagesschau gemutmasst, ob es nun dieses Jahr eine weisse Weihnacht gibt oder doch wieder nicht, wie dies in 90% meines nun bald 30 jährigen Daseins der Fall war.
Und nun? Das nächste Weihnachten vielleicht mit 30 oder 40 Grad? Möglicherweise ohne echten Tannenbaum und echte Kerzen? 15kg Weihnachten reichen eben einfach nicht aus. In keinen Koffer der Welt passen Tannenbaum, Kerzen, der Wunsch nach Schnee, meine beiden „echten“ Santigläuse, Familie, Freunde, Gerüche, Lichter, Stimmungen, Musik, Erinnerungen und Geschichten – und trotzdem: Ich versuche so viel wie nur möglich davon mitzunehmen. Und jetzt bin ich wieder hier, in Buenos Aires. Der Schock war nicht so gross wie erwartet. Ich bin von -10 Grad Celsius auf ca. 25 Grad gestossen – es war ein „kühler“ Tag, der letzte des 2014 in Argentinien. Vier Stunden später als in meiner Heimat sind wir mit Sekt, viel Fleisch, schweizer Weihnachtsgutzis, Linsen, roten Unterhosen (auch ein paar italienische Traditionen musste ich natürlich mitnehmen!) und Umarmungen ins 2015 gerutscht und wünschen allen: ¡Feliz año nuevo!
Extranjera de incógnito
Desde ya les digo que las fotos no tienen nada que ver con el contenido de ese texto… Pero es primavera y la ciudad luce su vestido color violeta… ¡Los jacarandás están en flor!
Cuando le cuento a amigos y conocidos que estoy viviendo en el centro de Buenos Aires la mayoría de ellos me dice que debe estar bueno vivir acá, cerca de todo, de tiendas y donde siempre hay gente… especialmente para mí, cuando ande sola… y en el mismo momento en el que es pronunciada la palabra „sola“ se viene la frase: „Tratá simplemente de hacer que no se den cuenta de una, que no sos de acá…“ Y allí empiezan los consejos para andar por Buenos Aires como extranjera de incógnito.
Los consejos empiezan por: „¡Tratá de caminar con paso seguro, no te quedes parada, no te quedes mirando algo por demasiado tiempo…!“ Y pasan por: „¡No te lleves la cartera! ¡No te vistas ni te maquilles demasiado… no te conviene mucha producción…!“ Y llegan hasta cosas como: „¡No hablés demasiado!“ (Ni hablar del mapa de la ciudad, la cámara y verdaderas joyas que son tabú…) Al final por lo general conluyen con la tranquilizante frase: „¡Pero vos tranquila… no lo pensés demasiado, simplemente tené cuidado!“ ¿Tranquila? ¿No lo pensés demasiado? ¿Simplemente tené cuidado? ¿Me están jodiendo?
Si no quiero que todo el mundo se dé cuenta enseguida que soy extranjera tengo que pensar ante cada movimiento, cada palabra, cada respiro… ¿Y así igual quedarme tranquila? ¿Y además por qué tendría que querer andar de incógnito? Estoy orgullosa de mis dos nacionalidades y además puede ser lindo ser algo exótico por una vez, ¿no? (Aunque Suiza y exótico se excluyan por definición… pero bue…)
Los motivos por los cuales me conviene permanecer incógnito se pueden resumir en 3 puntos:
- Voy a expresarlo una vez por todas para que quede muy claro: No te toman por el culo. Perdón, pero es así. (Por ejemplo si uno quiere hacer un curso de tango… ¿De dónde sos? ¿Suiza? Ah bueno, son 60 Euros. ¿Argentina? 150 Pesos. O sea mas o menos 10 Euros)
- Para que no te roben. (Te roban igual.)
- Todos acá te lo dicen. (¿Por algo lo deben decir, no?)
Al igual que después de una separación paso a veces en diferente orden e inclusive varias vaces al día por las 4 fases del no-querer-aceptar, al dolor, hasta la rabia y a la aceptación. Hay días en los que salgo con cámara y cartera (bueno, confeso que nunca salgo con las dos cosas a la vez… Y si me llevo la cartera, obviamente está casi vacía y lógicamente no tengo la billetera adentro…). O me pongo (terca) mi campera Mammut azul (¡Sí, es una marca suiza Mammut y se ve de lejos que es una buena campera… pero llueve y no me quiero mojar!). Me corrijo: Hubo días, dos para ser exactos, en los que me puse mi campera Mammut y si ahora el tipo al cual se la di cuando me la pidió estando sentado con su amigo en la moto se la pone, no va a parecer extranjero igual… Otros días sin embargo, trato de verme estresada cuando ando por la calle, como si estuviera yendo a trabajar y a veces estoy por mirar mi reloj… cuando me doy cuenta que no lo tengo puesto… Cuando tengo que preguntar algo lo hago con frases cortas, porque así puedo imitar mejor el argentino: ¿Hola, tomates? (Muy importante el tono de voz obviamente. ¿Hola, tomates? = Hola. ¿Tienes tomates? ¿Dónde están? No los veo.) También es importante la mímica y la mirada de pregunta (levantando las cejas) y dar la impresión de no tener tiempo como para hablar en frases completas. Además le doy mucha importancia a un muy amable „gracias“ que incluye una gran sonrisa de mi parte, porque no quiero que piensen que soy una maleducada.
A veces igual hasta una única palabra alcanza para ser desenmascarada. Hace un par de días alguien en el supermercado me preguntó: ¿Dónde empieza la cola? Y yo le respondí con mi español madrileño (enseñado por una profe suiza y aprendido por una alumna suiza e italiana, o sea yo): „Allá.“ Y en el mismo momento en el que me oía decir ese „allá“ sabía que se había ido al carajo mi incógnito.
Así como ocurre con el idioma puede pasar también con otras pequeñas cosas en la vida cotidiana. El día en el que al fin hice mi tarjeta de sube y fui por primera vez al subte me sentía super incógnito. Con paso seguro llegué al molinete – pero no pude pasar… cuando de repente oí alguien que gritaba por todo el subte: „¡¡Tenés que ponerla arribaaaa la subeeee!!“ También me suele pasar que me quedo esperando el segundo y tercer beso al saludar a alguien y la gente se me queda mirando algo confundida como queriéndome decir: ¿Qué le pasa a ésta? Y sí, en Suiza nos saludamos con tres besos (y después dicen que somos fríos los suizos).
En el momento en que tengo que hacer algun trámite igual no hay caso… Entonces espero hasta el último momento para sacarlo,… mi pasaporte color rojo vivo. Pero en el instante en el que llega mi turno, hasta el último que está en la cola sabe que no soy de acá…